Fa-mu-la-tur. Während die meisten Medizinstudenten dieses Pflichtpraktikum in einem deutschen Krankenhaus absolvieren, wagte Kathi im Frühjahr 2025 den Blick über den Tellerrand. Sie reiste mit Coworkers als Fachpraktikantin für ihre Famulatur in den Nordwesten von Tansania.
In einem kleinen Gesundheitszentrum in Shunga begleitete Kathi Ärztin Iris zur Visite, zu OPs und notfallmäßigen Behandlungen und durfte bei Kaiserschnitten assistieren. „Es war eine wunderbare Famulatur“, schwärmt Kathi. „Ich habe extremst viel gesehen und gelernt, auf medizinischer, privater und kultureller Ebene. Dass es geklappt hat, war eine Gebetserhörung. Meine Zeit dort sehe ich als ein Geschenk von Gott an mich.“
Nicht immer leicht zu ertragen war, dass sich viele Patienten eine ärztliche Behandlung oder Medikamente nicht leisten können. Die Ärzte versuchen dann, sich so kostengünstig und trotzdem so professionell wie möglich, um die Patienten zu kümmern. Doch nicht immer gelingt das. Deswegen sterben immer wieder Menschen, die unter anderen Umständen gute Überlebenschancen hätten. Zum Beispiel an Malaria, eine Krankheit, vor der man sich mittlerweile gut schützen kann. Und doch sind die meisten Patienten in Shunga wegen einer schweren Infektion mit Malaria dort.
"Der Mensch ist die Menschen"
„Mit am meisten hat mich beeindruckt, wie die Leute hier Gemeinschaft leben“, berichtet Kathi. „Es ist durchaus normal, dass man ganz spontan von den Nachbarn besucht wird. Auf ein Wort, eine Tasse Tee, etwas Ermutigung. Die Identität der Menschen definiert sich über Gemeinschaft. Es gibt ein Sprichwort hier: "Der Mensch ist die Menschen". Man lebt und trägt das Leben zusammen.“
Begeistert hat Kathi außerdem die Offenheit und Gastfreundschaft zwischen Glaubensgeschwistern. Dass man auch mal für 15 Minuten beim Vorbeilaufen einkehrt und sich darüber austauscht, wie es dem anderen geht, noch zusammen betet und dann weitergeht.
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