„Da, wo früher ein Bettler saß, sitzen jetzt zehn Menschen, die um Geld betteln – und davon sind die meisten Geflüchtete aus Venezuela.“ Mit dieser traurigen „Statistik“ erklärte Johannes Keppler kürzlich die aktuelle Situation, die im Mai und Juni zu bewaffneten Aufständen auf den Straßen geführt hat – und bislang 42 Menschen das Leben kostete. Aber was ist das schon bei 220.000 (!) Todesopfern, 25.000 Entführten und 27.000 verschwundenen „Desaparecidos“ in einem Bürgerkrieg, der mit allen Nachwehen jetzt schon fünf Jahrzehnte andauert. Und in diese angespannte, gereizte Situation hinein soll jetzt das „Ley de Justicia y Paz“, das „Gesetz für Gerechtigkeit und Frieden“, eine Aussöhnung bringen – und scheitert doch nur an den Traumata einer durch Korruption, Drogenhandel und Gewalt geprägten Generation von Kolumbianern. Die nun auch noch – in Europa eher unbemerkt – über 1,7 Millionen Geflüchtete aus dem kommunistisch „in Grund und Boden“ regierten Venezuela aufgenommen haben.
Wie dort hinein wirklich Frieden und Versöhnung kommen kann? Nur in kleinen Schritten. Nur in einzelnen Herzen und Familien. Nur durch die Begegnung mit dem „Friedefürst“ Jesus. Dafür steht Johannes Keppler mit seiner Frau Angelika in seinem Dienst auf der Ausbildungsfarm der Versöhnungsorganisation „CCC“ ein. Tag für Tag.