Mein Fachpraktikum mit Coworkers in Kapstadt, Südafrika
Drei Monate ist es nun her, dass ich aus Kapstadt zurückgekehrt bin. Fünf Monate lang durfte ich im Rahmen meines Fachpraktikums die Organisation Living Hope begleiten und praktische Erfahrungen als Sozialarbeiterin sammeln. Die meiste Zeit war ich im Programm zur Stärkung von Familien (Family Strengthening) in den Armenvierteln tätig.
Besuch bei einer jungen Mutter
Ein besonders eindrückliches Erlebnis war der Besuch bei einer jungen Mutter und ihrem neugeborenen Baby. Meine Kollegin und ich waren im Rahmen des Programms "First Thousand Days" unterwegs, das Mütter in den ersten 1.000 Tagen nach der Geburt begleitet. In einem achtwöchigen Kurs lernen sie viel über Schwangerschaft, Geburt und frühe Kindheit. Zusätzlich finden Hausbesuche statt, um die Familien individuell zu unterstützen.
Das Baby, das wir damals besuchten, war sehr schwach – die Ärzte gaben ihm kaum Überlebenschancen. Umso bewegender war es, die Mutter zu erleben: stolz, dankbar und voller Liebe für ihr Kind. Auch die Großmutter war da und teilte diese Freude mit uns. Meine Kollegin ermutigte die Mutter und gab ihr hilfreiche Tipps mit auf den Weg.
Ein Gott, der Wunder tut
Vor einigen Tagen erhielt ich eine Nachricht von derselben Kollegin: Das Baby ist inzwischen neun Monate alt – und es geht ihm gut. Sie schrieb, dass Gott das letzte Wort hat – auch dann, wenn menschlich gesehen keine Hoffnung mehr besteht. Living Hope – lebendige Hoffnung.
Nicht immer geschieht ein Wunder
Doch nicht jedes Schicksal nahm während meines Praktikums einen so positiven Verlauf. Ein Grundschüler starb infolge von Vernachlässigung. Sein Wunder blieb aus. Trotzdem glauben wir: Auch in solchen Momenten hat Gott das letzte Wort – auch wenn wir das „Warum“ oft nicht verstehen.
Ein Vorbild im Glauben
Meine Kollegin ist mir in dieser Zeit zu einem echten Vorbild geworden. Sie selbst lebt unter schwierigen Bedingungen: Letztes Weihnachten wusste sie nicht, wie sie ihre Kinder versorgen sollte. Ihr Mann ist immer noch arbeitslos. Und doch ist sie überzeugt: Gott sorgt. Gott handelt. Gott tut Wunder.
Diese Hoffnung, dieser Glaube – sie haben mich tief berührt und ermutigt. Trotz aller Umstände an Gottes Treue festzuhalten, macht mir Mut. Es erinnert mich daran, dass wir vertrauen dürfen: Gott hat das letzte Wort.
Ein Bibelvers, der mich begleitet:
„Dennoch bleibe ich stets an dir, denn du hältst mich bei meiner rechten Hand,
du leitest mich nach deinem Rat und nimmst mich am Ende mit Ehren an.“
(Psalm 73, 23–24)