Privilegiert

Fachpraktika – Karola in Uganda

Wir freuen uns sehr, dass wir bei unserer Zusammenarbeit von unseren Kontakten profitieren. Schließlich ist Coworkers nicht nur ein theoretisches Konzept. Stattdessen sehen wir immer wieder, wie unser Ansatz der praktischen Realität standhält. Fachpraktikanten und -praktikantinnen arbeiten mit Fachkräften zusammen und bekommen so einen Einblick in deren Tätigkeitsfelder. Einige von ihnen haben vielleicht schon einen Freiwilligendienst bei uns gemacht und wollen nun im Studium an ihre Erfahrungen anknüpfen. Wieder andere finden ihren Praktikumsplatz bei einem Projektpartner, der schon einmal durch unseren Arbeitszweig Projekte unterstützt wurde. Es entsteht ein enges Beziehungsgeflecht, in dem wir als Kinder Gottes zusammenstehen und zusammenarbeiten.

Auf einer Dienstreise durften wir Karola während ihres Praktikums bei einem ehemaligen Projektpartner in Uganda besuchen. Sie studiert „Theologie und Soziale Arbeit im interkulturellen Kontext“. Für ihr Fachpraktikum war es ihr wichtig, einen Einblick in verschiedene Bereiche der Sozialen Arbeit zu bekommen – insbesondere in die Gemeinwesen-, Gruppen- und Einzelarbeit. Wir haben uns sehr gefreut, dass Gott die Möglichkeit eines Praktikums bei Wakisa Ministries schenkte. Ziel der Arbeit ist es, jungen, ungewollt schwanger gewordenen Frauen einen Zufluchtsort und Zukunftsperspektiven zu geben. In vielen Fällen werden die jungen Frauen aus ihrem Zuhause verstoßen, ganz gleich, was der Grund für die Schwangerschaft war.

Über die Dauer des Praktikums konnte sich Karola mehr und mehr in die Arbeit einbringen und das Vertrauen der jungen Frauen gewinnen. Je besser sie sich einlebte, desto mehr drängte sich ihr eine Frage auf: Wie kann ich angemessen mit meinen Privilegien umgehen? Allein die Tatsache, ein Zuhause zu haben, zu dem wir immer wieder zurückkehren können, ist ein großes Vorrecht. Karola fing an, bewusst zu hinterfragen, auf welche Privilegien sie verzichten kann und will. Gleichzeitig stellte sie sich die Frage, wie sie Privilegien gezielt für einen positiven Einfluss auf das Leben anderer nutzen kann.

Wir dürfen Gott dankbar sein für die Vorrechte, die wir genießen. Und dennoch lohnt es sich, immer mal wieder, scheinbar selbstverständliche Vorrechte zu hinterfragen und auf den Prüfstand zu stellen. Nicht nur in der Fastenzeit können wir bewusst auf Privilegien verzichten, um uns für Gott einzusetzen. Vielleicht willst auch du die Privilegien deiner Hochschulbildung nutzen, um deinen Glauben im Studium neu zu erleben und unseren Projektpartnern zu dienen?