Am falschen Platz...?

Freiwillige – Daniel in Rumänien

Daniel ist für seinen Freiwilligeneinsatz in Rumänien. Doch noch bevor er überhaupt einen Fuß auf rumänischen Boden gesetzt hat, hat er bereits einen ganz besonderen „Moment of Joy“ erlebt. Von seiner Begegnung im Flugzeug berichtet er:

Ich saß ziemlich weit hinten im Flugzeug und hatte einen Gangplatz. Neben mich setzte sich eine Schweizerin, mit der ich mich nach ein paar Minuten schon sehr gut unterhalten habe. Während wir uns also schon sehr angeregt unterhielten, kam die Stewardess und sagte, ich würde auf dem falschen Platz sitzen. „Nein, das kann nicht sein“, habe ich ihr überzeugt entgegnet. „Ich bin mir sicher, ich sitze auf dem richtigen Platz.“ Ich gab ihr also meine Boardkarte und sie stellte fest: Ich sollte eigentlich auf der anderen Gangseite sitzen. Doch obwohl ich theoretisch auf dem falschen Platz saß, fühlte es sich irgendwie falsch an, den Platz zu wechseln. Doch bevor ich mit der Frau, die auf „meinem“ Platz saß, reden konnte, bot sie von sich aus an, dass es für sie kein Problem sei und sie sich auf meinen Platz setzen könne.
Ich bin also sitzen geblieben und ich kann schon gar nicht mehr erzählen wie es dazu kam: Nur etwa fünf Minuten danach sind meine Sitznachbarin und ich auf das Thema Gott zu sprechen gekommen und haben uns den restlichen Flug ausschließlich darüber unterhalten. Ich habe meiner Sitznachbarin versucht verständlich zu machen, was für einen Schatz ich in meinem Herrn Jesus habe und wie schön es ist, mit ihm zu leben. Wie schön es ist, dass er mein Herr und Heiland ist und wir dazu geschaffen sind, um in Beziehung mit dem lebendigen Gott zu leben. Gefühlt ist mir das mehr schlecht als recht gelungen. Ich habe gebetet und hin und her überlegt, wie ich ihr es verständlicher machen könnte und was vielleicht noch zu sagen wäre. Genau in dem Moment drehte sich mein Vordermann herum: „Entschuldigung, darf ich einhaken? Ich bin Pastor in der Schweiz und ich habe die letzten 40 Minuten eures Gesprächs verfolgt. Ich würde gerne auch noch ein paar Sätze dazu sagen.“ Wow! Ich war einfach sprachlos. Wie groß ist unser Gott! Und so hat er ihr erzählt, dass Gott sie über alles liebt und wenn sie ihn finden will, nichts weiter tun muss als Gott ehrlich zu suchen. Zum Schluss hat er noch mit ihr gebetet.
Übrigens: Vor dem Flug hatte ich zu Gott in meiner Stillen Zeit noch gesagt: „Herr, wenn du willst, dann gebrauche mich auf dem Flug.“ Das hatte ich schon gar nicht mehr auf dem Schirm. Doch dann setzt er mich auf den „falschen“ Platz und stellte mir dann noch einen Pastor zur Seite, der mich unterstützt und ergänzt. Das hat mir mal wieder gezeigt: Es kommt nicht auf unser Können an und dass wir tolle Worte finden. Die habe ich nämlich nicht wirklich gefunden! Sondern es kommt darauf an, dass wir uns Gott einfach zur Verfügung stellen. Dort im Flugzeug stellte ich mal wieder fest: Ich will nicht aus meiner Kraft leben, sondern aus seiner!