Stuttgarter Konferenz für Weltmission: Staunen und erleben was Jesus bewegt
„Lebensverändernd“ war das Thema der diesjährigen Stuttgarter Konferenz für Weltmission, die am 9. Mai 2024 in der Liederhalle stattfand. Die Besucher erlebten einen intensiven Tag mit abwechslungsreichem Programm: Welche Veränderungen sind möglich, wenn Jesus in einem Leben wirkt? Wie erleben Christen weltweit die Kraft Gottes? Und was hat das alles mit mir zu tun? Diesen und anderen Fragen widmeten sich die Impulsvorträge und Zeugnisse aus aller Welt.
„Die Konferenz soll die Besucher ermutigen, an Jesus festzuhalten und sie ins Staunen bringen, was Gott auf der Welt alles tut“, so Désirée Schad, Leiterin von Coworkers Freiwillige. „Und welchen Unterschied jeder Christ im Leben seiner Nächsten machen kann.“ Rund 900 Besucher waren zur Konferenz gekommen, weitere 900 Aufrufe gab es im Livestream der Veranstaltung. Den Auftakt zum Thema machte Pastor Reinhard Holmer, der am Vormittag über die lebensverändernde Kraft des Evangeliums sprach. „Echte Veränderung im Leben eines Menschen kann nur durch Christus und die Versöhnung mit Gott geschehen“, sagte Holmer und ermutigte die Zuhörer, sich diese radikale Botschaft der Bibel nicht vom Zeitgeist ausreden zu lassen.
40 Jahre Fachkräfte
Im Anschluss erwartete die Besucher eines der Highlights des Tages: Winrich Scheffbuch, einer der Gründer des Werkes, beschrieb in einer Video-Botschaft wie es war, als vor 40 Jahren die ersten Fachkräfte ins Ausland gesandt wurden. Scheffbuch sagte zusammenfassend: „Es war wunderbar, wie Gott durch unsere Leute gewirkt hat. Wir waren ein Glaubenswerk und das wollten wir auch sein.“ Bis heute wurden mehr als 1000 Fachkraftverträge unterzeichnet und Fachkräfte mit ihren Familien in über 50 Länder ausgesandt. Dort unterstützen sie mit ihrem Fachwissen christliche Partner unter anderem im Gesundheitswesen, im Bereich Bildung oder Soziale Arbeit. So wie Hermann Eberbach, der zum Schluss der ersten Einheit aus seiner Zeit in Kenia berichtete, wo er ein Ausbildungszentrum für junge Männer aus Slums mitaufgebaut hatte und erlebte, wie Jesus Leben einschneidend veränderte.
Nach einem intensiven Vormittag im Sitzen konnte man in der Mittagspause selbst aktiv werden. Im Foyer gab es die Möglichkeit, sich an verschiedenen Ständen über die Arbeit von Coworkers zu informieren oder die Zeit für Gespräche zu nützen. „Für uns ist die Konferenz immer auch ein Tag der Begegnung mit unseren Unterstützern und Ehemaligen“, so eine Mitarbeiterin. „Außerdem möchten wir bei unseren Gästen Begeisterung für die Weltmission wecken.“ Das war zum Beispiel möglich an den interaktiven Coworkers „Experience“-Ständen, wo die Besucher ihr Wissen über die Kontinente testen, Erdnussbutter herstellen oder das gewonnene Popcorn genießen konnten.
Musik mit Ketten
Einen bewegenden Bericht aus dem Südsudan hörten die Besucher am Nachmittag: Ehrengast Daniel Ohide erzählte von seiner Arbeit als Leiter des Emmanuel Christian College, einer Schule und Universität. Tobias Köhler, Leiter von Coworkers Projekte, hatte Daniel Ohide letztes Jahr im Südsudan besucht; dort herrscht seit fast 40 Jahren Krieg. Köhler bezeichnete die Arbeit des Colleges als ein helles Licht in einer dunklen Welt. „Mit Kraft, Freude und viel Gottvertrauen möchten Daniel und sein Team Menschen Perspektive bringen und Leben verändern“, sagte Köhler. Es war mucksmäuschenstill als Ohide erzählte, wie sie nach einem Angriff auf ihr Gelände 1.000 Angehörige des Colleges zu Fuß und dabei Loblieder singend kilometerweit durch Kriegsgebiet in eine sichere Zone führten. Ohide forderte die Zuhörer heraus, sich nicht von Umständen lähmen zu lassen, sondern gewiss zu sein, dass Gott immer die Kontrolle hat: „Macht Musik zur Ehre Gottes mit den Ketten, die euch binden! Dann werdet ihr frei werden, weil Jesus der Sieger ist.“
Wie Veränderung durch Begegnung entsteht, war das Thema der anschließenden Gesprächsrunde. Eine der Teilnehmerinnen war Emma Rudolph. Sie hatte im Rahmen ihres Studiums der Sozialen Arbeit mit Coworkers ein Fachpraktikum in einem Rotlichtviertel in Thailand absolviert. Sie berichtete von zwei Schwestern, die in einer Bar als Prostituierte arbeiteten und die dem Barbesitzer und den Freiern hoffnungslos ausgeliefert waren. Nach unzähligen Treffen mit Emma und dem Team und viel Zuspruch hatten die beiden Mädchen den Mut auszusteigen. „Sie lernten Jesus kennen und wir erlebten Veränderungen in allen Bereichen des Lebens der beiden“, erzählte Emma.
Es geht los in alle Welt
Lebensprägende Erlebnisse und Begegnungen werden auch die 64 Personen haben, die zum Schluss der Konferenz an ihre weltweiten Einsatzorte ausgesandt wurden. Darunter Freiwillige, die in insgesamt 16 verschiedenen Ländern einen Einsatz machen werden, Fachkräfte mit ihren Familien sowie Fachpraktikanten und Kurzzeit-Fachkräfte der Generation Plus. Bernd Lutz, Leiter von Coworkers Fachkräfte, resümierte: „Wir freuen uns über die vielen Coworker, die bereit sind ihre Komfortzone, ihre Familie und Arbeitsplätze in Deutschland zurückzulassen. Sie gehen, um den Menschen vor Ort zu dienen und von der lebensverändernden Kraft Gottes weiterzuerzählen.“ Es war ein überwältigendes Abschlussbild, als alle diese Personen sich auf der Bühne versammelten und mit einem Gebet unter den Segen Gottes gestellt wurden.