Überraschung: Kulturschock...!

Freiwillige – Hanne-Mira in Paraguay

An Weihnachten werden wir überrascht: Gott wird Mensch – eine größere und schönere Überraschung gibt es nicht! Und von Freunden und der Familie werden wir mit (manchmal) kreativen, (hoffentlich immer) liebevollen oder völlig unerwarteten Geschenken überrascht.
Überraschungen im Freiwilligeneinsatz sehen ganz anders aus. Die erste große „Überraschung“ ist meistens der Kulturschock in der Anfangszeit. „Ein Kulturschock ist nichts Unbekanntes und ich dachte, ich hätte mich darauf eingestellt“, schreibt Hanne-Mira. Sie ist als Freiwillige in Paraguay. Das „Problem“ in Paraguay ist: Es gibt nicht nur eine Kultur, sondern viele verschiedene! Das ist mitunter ganz schön herausfordernd – und überraschend. Ganz ehrlich berichtet sie über ihren Umgang mit anderen Kulturen:

In Paraguay leben Menschen vieler verschiedener Kulturen: Paraguayer, Mennoniten, ausgewanderte Deutsche und Indigene. Je nachdem, mit welcher Gruppe man unterwegs ist, bekommt man verschiedene Vorurteile mit. Vor allem eines lernte ich aber schnell: „Mutig wie ein Indianer!“ oder andere Vergleiche sollte ich aus meinem Wortschatz streichen. Indigene sind hier die Bedürftigsten: Sie wohnen unter Planen, leben von Tag zu Tag und es wird über sie gesagt, sie würden erst dann arbeiten, wenn der Hunger kommt. Faul seien sie. Von diesen Aussagen hielt ich erstmal nicht viel.
An einem Tag haben wir einen Besuch in einem indigenen Dorf gemacht. Von dort kam ich ganz ernüchtert wieder. Der Besuch und meine Gedanken dazu haben mich in den nächsten Tagen nicht losgelassen. Von einem Missionarsehepaar, das Bibelstunden bei den Indigenen hält, lernte ich die Hintergründe kennen. Indigene leben häufig in einer Angst vor den Geistern, die sie quälen, und dadurch in großer Hoffnungslosigkeit. Ein großes Geschenk war es, als ich kurz darauf zu einer der Bibelstunden mitgenommen wurde. Ich beobachtete die Menschen dort. Und da wurde mir eines ganz klar: Die beste und nachhaltigste Hilfe, die sie brauchen, ist das Wort Gottes. Gesellschaftliche Normen und Regeln rücken dann in den Hintergrund. Wenn Menschen dem Wort Gottes und Seiner Liebe begegnen, dann erkennt man das!