Was kann ich schon tun? Diese Frage stellt sich Christiane, die zurzeit ihren Freiwilligendienst in Burundi macht. Burundi gilt als eines der ärmsten Länder der Welt. Dort für den Moment zu leben, inspiriert Christiane dazu, sich über Gerechtigkeit und nachhaltige Hilfe Gedanken zu machen:
Ich empfinde es als ein großes Vorrecht, hier leben und arbeiten zu dürfen, die Natur, die Menschen, die Lebensweise kennen zu lernen. Mich beeindruckt die schöne Natur, Hügel, Bananenstauden, rotbraune schlammige oder staubige Wege, kleine Lehmhütten, neugierige Kinder, wackelig aussehende Brücken auf den Landstraßen, Verkaufsstände an den Straßen, vollgepackte Fahrräder, bunte Stoffe.
Allerdings beschäftigt mich seit ich hier bin, dass das nicht nur idyllisch ist, sondern die Menschen wirklich sehr arm sind. Die meisten sind mit dem Beschaffen von Feuerholz, Wasser und Essen beschäftigt. Ich sehe die Armut – wie gehe ich damit um?
Wenn man Kindern eine Kleinigkeit gibt, kommen sie immer wieder und es werden noch mehr Kinder – ein Fass ohne Boden... Wir wissen auch nicht, wie bedürftig die Kinder tatsächlich sind, die zu uns kommen und nach Schokolade oder Stiften fragen. Außerdem bringen ihnen Stifte oder Schokolade auch langfristig nicht viel. Neulich habe ich ein Buch von einem Pastor zum Thema Gerechtigkeit gelesen. Dadurch ist mir mehr bewusst geworden, dass ich als Christ Gerechtigkeit ganz prakitsch üben möchte. Jetzt fehlt nur noch die konkrete, weise Umsetzung in der jeweiligen Situation, ob und man wie hilft… und das finde ich nicht so leicht.
Christiane und ihre Mitfreiwillige Julia sind als Lernhelferinnen vor Ort. Das bedeutet, sie unterrichten die Kinder von Fachkräften, die sich in der Entwicklungszusammenarbeit engagieren. Dadurch leisten die beiden jungen Frauen einen wichtigen Beitrag, damit vor Ort konkrete Projekte vorangetrieben werden können. Ihre Bereitschaft, auf äußeren Komfort zu verzichten, um nachhaltige Unterstützung zu ermöglichen, finden wir richtig stark!