Steckst du gerade mitten im Studium und willst die Bücher gerne mal beiseite schieben? Vielleicht wird auch von dir eine handwerkliche Tätigkeit gefordert oder du kannst dich mit deinem technischen Wissen einbringen. Anneruth studiert Produktdesign und macht gerade ein Praktikum in Ruanda. Gespannt, was sie dort macht?
Ein Praktikum in Afrika?! Das klingt für mich einfach perfekt. Vor meinem Studium habe ich bereits einen Freiwilligendienst in Ghana machen dürfen. Während diesem Jahr durfte ich eine Menge bereichernde Erfahrungen sammeln, meinen Horizont erweitern, eine völlig neue Lebensweise kennen lernen und Gott auf eine neue Art sehen. Deshalb habe ich mich direkt angesprochen gefühlt, als ich über unsere Studi-SMD erfahren habe, dass man mit Coworkers sein Pflichtpraktikum im Ausland machen kann. Und da ich meinen Horizont nochmal gerne um einen anderen Teil der Welt erweitern wollte, habe ich mich sofort beworben. Jetzt hocke ich in Ostafrika – Ruanda. Und wieder darf ich erleben, wie Gott mich an genau den richtigen Ort gebracht hat.
Ich studiere Produktdesign in Kassel und brauchte für mein Studium ein handwerkliches Praktikum. Hier in Ruanda darf ich an einer Berufsschule für Schreiner Erfahrungen in der Holzverarbeitung sammeln, nebenher eine andere Kultur kennen lernen und sehen, wie die Menschen vor Ort denken und gestalten. Ich lerne hier noch einmal auf eine ganz andere Art und Weise als in Deutschland. Ich darf vieles selbst ausprobieren, die Maschinen selbst benutzen und immer wieder staunen, wie vielseitig man die Werkzeuge und Materialien einsetzen kann. Während man sonst häufig vor dem nächsten Schritt genau das passende Werkzeug besorgt, lerne ich gerade, das was zur Verfügung steht, geschickt und kreativ anzuwenden.
Mein Highlight ist eine kleine CNC-Fräse. In meiner Uni arbeite ich zufälligerweise in der Werkstatt, die ebenfalls eine Fräse betreut. Ich kann also mein Wissen übers Fräsen hier einbringen und gemeinsam mit einem der Absolventen der Schreinerschule an der Fräse experimentieren.
Es ist so wertvoll, einfach hier sein zu dürfen, Leben zu teilen und mich mit dem einzubringen, was Gott mir gegeben hat. In der Gemeinschaft der Schwesternschaft, in der ich lebe, habe ich beispielsweise meinen Platz im Abwaschteam gefunden. Jeden Abend waschen wir gemeinsam jede Menge Geschirr ab. Das ist genau der richtige Ort, um mich praktisch einzubringen, zu dienen und nebenher neue Kinyarwanda-Vokabeln oder Lieder zu lernen. Inzwischen sind wir ein richtig eingespültes Team.
Ich bin sehr dankbar, hier sein zu dürfen und werde diesen Ort und die Menschen hier unglaublich vermissen, wenn das neue Semester in der Uni wieder losgeht.