Eine äußerst schwere Entscheidung

Kinderarzt Manuel, seine Frau Rebekka und ihre beiden kleinen Söhne sind vor über einem Jahr nach Mattru Jong gezogen – eine der ärmsten Regionen in Sierra Leone. Seine Aufgaben als Kinderarzt am Klinikum der „Church of the United Brethren in Christ“ sind neben der Versorgung der Kleinsten auch Notkaiserschnitte, Elternberatung und Personalschulungen. Leider mangelt es an vielem – Personal, Medikamenten, Equipment. „Mittlerweile ist die Solaranlage defekt und wir sind auf Generatorstrom angewiesen. Da der Treibstoff zu teuer ist, müssen wir immer wieder entscheiden, wann wir den Generator nutzen. Ohne Strom können wir aber die Sauerstoffkompressoren nicht betreiben. Die Frage, wie viel lebenserhaltende Sauerstofftherapie kosten darf und ab wann sie unbezahlbar wird, ist eine Entscheidung, die ich niemandem wünsche, treffen zu müssen“, berichtet Manuel. Wie gehen Manuel und Rebekka mit der Komplexität der Probleme in Sierra Leone um? „Wir sind Gott dankbar für die Chance, hier leben und uns investieren zu dürfen“ sagt Manuel. Dabei hilft ihnen folgendes Zitat von Georg Müller, einst Waisenvater von Bristol: „Ich habe erkannt, dass das Wichtigste in meinem Leben ist, meine Seele glücklich in Gott zu halten.“ Für diese Sichtweise entscheiden sie sich immer wieder bewusst.