Der Tropensturm im Südosten Afrikas hat in Malawi, Mosambik und Madagaskar Spuren der Verwüstung und Zerstörung hinterlassen. Diese Länder gehörten bereits vor dem Sturm zu den zehn ärmsten der Welt. Nun haben unzählige Menschen ihre Häuser verloren, sind in Notfallunterkünfte geflüchtet oder vom Rest des Landes abgeschnitten. Die Zahl der Todesopfer und Verletzten steigt weiter. Viele Menschen werden vermisst.
Wir stehen in engem Kontakt mit unseren Fachkräften und Projektpartnern in den betroffenen Regionen. Sie berichten uns seit Beginn des Sturms von ihrer jeweiligen Situation und wie vor Ort geholfen werden kann. Vielen Dank, wenn Sie im Gebet für die vom Zyklon betroffenen Menschen einstehen und unsere Arbeit finanziell unterstützen.
Update 24.03.: Der Sturm ist vorbei, die Not bleibt
Insgesamt sind in Südostafrika elf Coworkers Fachkräfte im Einsatz: neun in Malawi und zwei in Mosambik. Die Situation ist je nach Standort unterschiedlich. Wir sind sehr dankbar, dass es unseren Fachkräften bisher den Umständen entsprechend gut geht. Gleichzeitig denken wir an alle, die von den Auswirkungen des Zyklons noch stärker betroffen sind.
David Luikert, der als Coworkers Fachkraft gemeinsam mit seiner Frau Magdalena und ihren Kindern in Blantyre im Süden Malawis bei der ländlichen Entwicklung unterstützt, berichtet: „Blantyre ist so stark betroffen, weil einer der Berge, der Soche Mountain, erodiert ist. Dies führte zu gewaltigen Erdrutschen und Schlammlawinen, die alles mit sich rissen, was sich ihnen in den Weg stellte. Die enormen Niederschlagsmengen haben auch neue Flüsse mit enormer Kraft an den Hängen von Blantyre entstehen lassen. Menschen und Häuser wurden nicht nur von den Erdrutschen und Flüssen mitgerissen, sondern auch lebendig unter dem dicken Schlamm begraben, wobei die Häuser über ihren Köpfen zusammenbrachen. An anderen Orten wurden ganze Dörfer von den Fluten weggeschwemmt, und von ihnen fehlt jede Spur.“
Durch die Zerstörung macht sich Hoffnungslosigkeit breit: „Die lang erwartete Maisernte ist verloren gegangen. Der Mais wurde von den heftigen Regenfällen zerdrückt und kann nicht reifen, oder er steht noch im Wasser. Durch den anhaltenden Regen droht der bereits erntereife Mais auf den Feldern zu verfaulen. Die Menschen, die bereits seit der letztjährigen Katastrophe hungern, werden nun noch schlechter dran sein.“
Hilfe leisten und unterstützen
Familie Luikert berichtet weiter: „Inmitten all des Leids, sind wir dankbar, dass wir da sind, wo wir sind. David hat mit unserem Allrad-Auto in der letzten Woche in der Kirche helfen können, sowohl beim Einkauf von Lebensmitteln als auch bei der Auslieferung von Hilfssendungen an Orte, wo noch keine Hilfe angekommen ist. Die Kirche hat einen großen Beitrag geleistet, indem sie fast vom ersten Tag an Hilfe organisierte. Im Laufe der Woche haben sich andere Kirchen und Freiwillige den verschiedenen Teams der Kirche angeschlossen und sie verstärkt; sie haben organisiert, ausgekundschaftet, eingekauft und ausgeliefert. Ein Team mit Allradfahrzeugen wurde gebildet und mit Hilfsgütern zu schwer zugänglichen Orten geschickt. An Orten, an denen ihnen am Morgen gesagt wurde, dass dort 50 Familien leben, warteten bei ihrer Ankunft 1.300 Menschen. Neben den Hilfslieferungen an verschiedene Zentren wurden auch über hundert schwangere Frauen für wichtige Untersuchungen und Operationen in das Zentralkrankenhaus hier in Blantyre gebracht.“
Dominik Schlegel, der in Malawi eine Berufsschule berät und bei der Weiterentwicklung der Ausbildungsprogramme unterstützt, schreibt: „Diese und letzte Woche unterstütze ich zeitweiße meine Kirche in Blantyre beim Sammeln von Spenden, Einkaufen von Lebensmitteln und Decken sowie beim Verteilen der Güter in den betroffenen Gegenden. Hier sieht man viel Leid. Unsere Hilfe wird auch diese Woche noch weiter gebraucht. Erst am Samstag waren wir in einer Grundschule, in der 750 Menschen Zuflucht suchten. Diese Menschen hatten für vier Tage kein Essen und der Großteil der Menschen hat auf dem Betonboden der Schule, nur mit ihren Kleidern als Decke, die Nacht verbracht.“
Bitte um Gebet
Unsere Fachkräfte schreiben: „Was Malawi derzeit durchmacht, lässt sich nur schwer in Worte fassen. Das Wort Katastrophe reicht nicht annähernd aus, um zu beschreiben, was geschehen ist und was es für die Menschen hier und ihre Zukunft bedeutet. Unser Herz schmerzt für das Land und die Menschen, die wir in den letzten zwei Jahren kennen und lieben gelernt haben. Bitte begleiten Sie uns weiterhin im Gebet.“
Update 15.03.: Erste Berichte aus den betroffenen Gebieten
David Luikert, der als Coworkers Fachkraft gemeinsam mit seiner Frau Magdalena und ihren Kindern in Blantyre im Süden Malawis bei der ländlichen Entwicklung unterstützt, schreibt: „Heute war ich fast den ganzen Tag in der Kirche. Wir haben Hilfspakete gepackt und an Bedürftige verteilt. Es hat viele Leute getroffen.“
Einer unserer Projektpartner berichtet über die Stadt Mabote in Mosambik, in der der Sturm besonders viel Schaden angerichtet hat: „Holz- und Lehmhäuser sind eingestürzt, herkömmliche Häuser stehen immer noch unter Wasser und die Menschen leben in Notunterkünften. Die Straßen sind abgeschnitten und überschwemmt, sodass die Versorgung mit Lebensmitteln zu einem ernsten Problem geworden ist. Die Lage ist angespannt. Nach Angaben der UNO hat Mosambik am meisten unter diesem Wirbelsturm gelitten.“