Es ist über zehn Jahre her – doch Simon erinnert sich noch gut an seine Zeit in Uganda. Und was er rund 6000 Kilometer entfernt von zuhause gelernt hat, erzählt er hier.
2013/2014 hatte ich die Chance, als Lernhelfer in Uganda zu arbeiten. Ich begleitete zwei Kinder im Grundschulalter, doch mein Jahr bestand aus so viel mehr: Sportmission mit den Jugendlichen, diakonische Einsätze in den Dörfern, Besuche bei Kranken, spontane Begegnungen, die das Herz berührten. Es war eine intensive, herausfordernde, aber unglaublich bereichernde Zeit – und vieles davon prägt mich bis heute.
Ich habe gelernt, wie wenig man eigentlich braucht, um glücklich zu sein. Das Leben dort war einfach, aber ich war voller Dankbarkeit für die kleinen Dinge. Während wir in Europa oft schon an morgen denken, bevor der heutige Tag überhaupt richtig begonnen hat, war in Uganda klar: Das Hier und Jetzt zählt. Beziehungen waren wichtiger als Termine, Spontaneität oft der beste Plan – eine Einstellung, die ich mitgenommen habe.
Eine der größten Veränderungen in mir war mein Gebetsleben. In Uganda wurde mir bewusst, dass wir längst nicht so viel in der Hand haben, wie wir glauben. Aber Gebet hat Kraft. Es ist der Ort, an dem ich bekenne: Ich kann nicht – aber Gott kann. Die damalige Jahreslosung „Gott nahe zu sein, ist mein Glück“ bewegte mich tief. Oft saß ich morgens mit meiner Gitarre auf einer Wiese, schaute dem Sonnenaufgang zu und spürte diese Nähe zu Gott. Bis heute liebe ich diese ruhigen Morgenmomente, in denen ich zur Ruhe komme.
Auch im Job zeigt sich, was ich dort gelernt habe: „Hakuna Matata“ – für jedes Problem gibt es eine Lösung. In Uganda lief selten alles nach Plan, aber irgendwie fand sich immer ein Weg. Dieses Improvisationstalent hilft mir auch jetzt als Teamleiter im Controlling des Kaufland Onlineshops. Ich bin für Finanzen, Strategie und Performance verantwortlich – viele Zahlen, viel Planung. Doch am Ende weiß ich: Ich gehe los, Gott lenkt.
Coworkers ist für mich bis heute ein wichtiger Anker. Das Jahr dort war ein absoluter Lichtblick, und ich verfolge mit Begeisterung, wie sich die Organisation weiterentwickelt. Viele Kontakte sind geblieben, und durch mein ehrenamtliches Engagement gibt es immer wieder Berührungspunkte.
Mein Jahr in Uganda hat mich verändert. Es hat mir gezeigt, was wirklich zählt. Es hat meinen Blick geweitet, mein Vertrauen gestärkt – und mir ein Lebensmotto mitgegeben: To be in unity with God is life in paradise.