Am richtigen Platz in den Bergen Österreichs

Freiwillige – Sanni in Österreich

„Warum bist du denn nicht weiter weg gegangen?“, ist eine Frage, die unsere Freiwillige Sanni schon öfter gestellt bekam. Seit September unterstützt sie die Arbeit am Tauernhof in Österreich. Warum und wie sie dort gelandet ist? Das weiß sie manchmal selbst nicht so genau. Doch ist sie überzeugt davon, dort, wo sie jetzt ist, genau am richtigen Ort zu sein. Auch wenn es nicht am anderen Ende der Welt ist.

Seit Anfang September bin ich nun schon am Tauernhof im wunderschönen Österreich. Umgeben von Bergen unten im Tal liegt das kleine Städtchen Schladming, das ich mittlerweile mein liebes Zuhause nennen darf. Die Natur und ganz besonders die Berge hatten es mir von Beginn an angetan. Es gibt kaum etwas Schöneres als gold-rot angeleuchtete Berggipfel in der Abendsonne. Entfernt von der gewohnten Natur daheim wird mir hier noch einmal ganz neu bewusst, wie genial Gott seine Schöpfung gestaltet hat und dass er ein Auge für Schönheit hat. Egal ob beim Wandern oder in der Wintersaison beim Skifahren, ich kann nicht anders als Gott für das wunderschöne Geschenk der Schöpfung zu danken.

Diese dankbare Haltung zeigt sich aber nicht nur bei meinen Freizeitaktivitäten, sondern auch in allen anderen Lebensbereichen. Ich durfte nach und nach lernen, besonders für die kleinen Dinge im Leben dankbar zu sein und nicht alles als selbstverständlich anzusehen. Mittlerweile weiß ich, dass es ein unglaubliches Privileg ist, ein Jahr lang in einem christlichen Umfeld zu arbeiten und meinen kompletten Alltag mit Menschen zu verbringen, die an dasselbe glauben. Ich danke Gott, dass er mir so tolle Menschen als Team zur Seite gestellt hat, die mir in vielen Dingen ein Vorbild sein können. Viele der Menschen, die zum Tauernhof kommen (Freizeitgäste, Mitarbeiter und Bibelschüler), sind Christen. Das bietet eine gute Basis, um über verschiedene Glaubensthemen zu sprechen und neue Gedankenanstöße zu bekommen. Außerdem können wir vom Mitarbeiter-Team auch etwas zum Nachdenken mitgeben, indem wir bei morgendlichen Andachten einige Gedanken mit den Gästen teilen. Anfangs war ich gar nicht begeistert davon, da ich kein großer Fan davon bin, vor großen Gruppen zu sprechen. Doch mittlerweile sehe ich darin eine tolle Möglichkeit, an mir selbst zu arbeiten und mich von Gott benutzen zu lassen, indem er durch meine Worte zu anderen spricht.

Total oft werde ich gefragt, warum ich denn nicht „weiter weg“ gegangen bin, da ein Einsatz so nah an Deutschland ja doch eher etwas ungewöhnlich ist. Und um ehrlich zu sein: Ich weiß es nicht, aber es fühlt sich genau richtig an. Ich glaube fest daran, dass Gott einen Plan für mein Leben hat und mich für seinen großen Plan gebrauchen will und genau dafür sollte ich vielleicht hier am Tauernhof landen. Bereits jetzt weiß ich, dass meine bisherige Zeit hier schon so wertvoll war und ich so viele Dinge über mich selbst, über andere und über Gott erfahren durfte. Mit Vorfreude warte ich darauf, was Gott noch in den nächsten Monaten für mich vorbereitet hat und wie ich ihm noch weiter dienen kann.