An der Seite von verfolgten Christen

Coworkers – Stuttgarter Konferenz für Weltmission 2023

„Verachtet. Verfolgt. Vergessen?“ Unter dieser Frage fand die Stuttgarter Konferenz für Weltmission am 18. Mai 2023 mit rund 1000 Besucherinnen und Besuchern in der Liederhalle statt. Was bedeutet es, aufgrund des Glaubens verfolgt zu werden? Und wie können wir verfolgten Christen zur Seite stehen? Diesen und anderen Fragen widmeten sich die Impulsvorträge sowie Zeugnisse aus aller Welt – und nicht zuletzt das beeindruckende Musical „Paul & Gretel – kein Märchen“ am Abend.

Was für ein grandioses Finale eines gelungenen Konferenztages! Das ist das Fazit am Abend des 18. Mai 2023 nach der Aufführung des Musicals „Paul & Gretel – kein Märchen“. Dieser voraus ging ein vielfältiges Programm bei der Stuttgarter Konferenz für Weltmission in der Liederhalle. Die Leiter des Gesamtwerks begrüßten 1000 Gästen vor Ort. Weitere 1000 Personen schauten sich die Konferenz online an. Mit dem diesjährigen Motto „Verachtet. Verfolgt. Vergessen?“ habe man sich keinen Wohlfühlslogan gegeben, bemerkte Désirée Schad. Das Thema verfolgte Christen ist Coworkers ein sehr wichtiges Anliegen. „Wir möchten auf die weltweite Verfolgung und Diskriminierung von Christen hinweisen und uns zu den Geschwistern stellen – mit Gebet und Unterstützung,“ so Tobias Köhler. Coworkers unterstützt Partnerorganisationen in über 100 Ländern. In vielen Regionen haben es die Christen schwerer als bei uns, ihren Glauben in Freiheit auszuüben.

Den Auftakt der Konferenz bildete der gemeinsame Gottesdienst mit der Predigt von Yassir Eric unter dem Schlagwort „Verfolgt, aber nicht vergessen“. Eric ist Theologe, Missiologe und ausgewiesener Kenner des Islam. Außerdem ist er Leiter von Communio Messianica, ein weltweites Netzwerk für Konvertiten aus dem Islam. Mit dem biblischen Beispiel von Paulus und Erlebnissen aus seinem Dienst forderte er die Konferenzteilnehmer heraus, klar für den christlichen Glauben einzustehen, auch wenn das Schwierigkeiten oder gar Bedrängnis bedeutet. „Jesus ruft uns nicht auf, für das Ende von Verfolgung zu beten, sondern für einen wachen Glauben. Gleichzeitig dürfen wir wissen, dass in all dem Gott Trost schenkt.“ Eric berichtete, wie gerade in der arabischen Welt ein großer Hunger nach Hoffnung besteht und viele Menschen trotz Hindernissen zu Jesus finden.

Samuel Handali sprach im Anschluss darüber, was es bedeutet, im mehrheitlich muslimischen Indonesien eine christliche Universität zu leiten. Junge Studierende kommen mit dem Glauben in Berührung und werden in echte Jüngerschaft geführt. Diese lebensverändernden Prozesse begleitete auch Daniel Pianka, der als Fachkraft die Universität im Bereich Erneuerbare Energien beriet. Er erklärte, wie Kirchen auf entlegenen Inseln mit Solarstrom ausgestattet wurden und so ihre Gemeindearbeit ermöglicht und erleichtert wird.
Auch Bethlehem ist längst nicht mehr so christlich wie sein Ruf, weiß Angela Köster, die in den palästinensischen Gebieten als Fachkraft tätig ist. Mit großer Sorge erlebt sie hautnah die Entwicklungen im Nahen Osten und begleitet die lokalen Christen, die wortwörtlich zwischen den Fronten stehen.

Bewegt uns die Not?
Und was bedeutet diese Not der Christen weltweit für uns hier im relativ freien und sicheren Deutschland? Am Ende der Berichte und Gesprächsrunde wurde mit dieser Frage der Ball an die Konferenzteilnehmer zurückgespielt. Bewegt uns die Not oder ist sie schnell vergessen? Kommen wir ins Handeln, Beten und Unterstützen oder lähmt die Situation der Geschwister uns vielmehr? „Weil Christus das größte Leid erlebt hat, deshalb können wir wissen, dass Er mitleidet, und uns zur Seite steht. Ja, es gibt unbeantwortete Fragen – und doch gilt: Jesus ist da! Für dich, für mich, für unsere Geschwister weltweit,“ schloss Köhler die Runde. Der Schwerpunkt der diesjährigen Stuttgarter Konferenz für Weltmission kann als Weckruf und Startpunkt zum aktiven Mitleiden mit Verachteten, Verfolgten und Vergessenen werden.

Zum Abschluss dieser reich gefüllten Konferenz wurden fast 50 Freiwillige in 19 Länder in ihren Einsatz ab dem Sommer entsendet. Auch 13 Fachkräfte mit ihren Familien und 10 Fachpraktikanten wurden für ihre Arbeit unter Gottes Segen gestellt. Erstmals sind auch Kurzzeit-Fachkräfte der Generation Plus darunter. „Wir freuen uns über die vielen Coworker, die bereit sind ihre Komfortzone in Deutschland aufzugeben und ins Ausland zu gehen, um anderen zu dienen“, so Désirée Schad. „Dass in Zeiten des Fachkräftemangels immer wieder hochqualifizierte Menschen für mehrere Jahre ins Ausland gehen, zeigt uns, dass Gott am Werk ist,“ bekräftigte Bernd Lutz.

Verfolgt - damals wie heute
Ein besonderes Highlight des Konferenztages war das Musical „Paul & Gretel – kein Märchen“, das im Anschluss an das Konferenzprogramm im ausverkauften Hegel-Saal der Liederhalle unter der Leitung von Deborah und Peter Menger aufgeführt wurde. Den 1700 Zuschauern wurde dabei eindrücklich die beeindruckende Geschichte von Paul und Margarete Schneider erzählt. Der »Prediger von Buchenwald« wurde 1939 mit 41 Jahren im KZ Buchenwald von Nazis ermordet. Musikalisch begleitet wurde das Musical vom Stuttgarter Projektchor mit ca. 100 Sängerinnen und Sängern, die sich für diese Aufführung zusammengefunden und seit April geprobt haben sowie von 100 Personen aus dem festen Musical-Chor.

Wenn Sie verfolgten Christen zur Seite stehen wollen, können Sie hier über den Paul Schneider Fonds von Coworkers spenden:

Paul Schneider-Fonds



Wer nicht an der Stuttgarter Konferenz für Weltmission teilnehmen konnte, kann diese unter folgendem Link nachschauen:

Stuttgarter Konferenz für Weltmission