Wenig Aufmerksamkeit, viel Not – Begegnungsreise Südsudan

Coworkers – mit Annika Klein, Tobias Köhler und Uwe Heimowski

Der Südsudan, normalerweise weltweit kaum beachtet, hat Anfang Februar ganz kurz alle Blicke auf sich gezogen: Papst Franziskus kam zu Besuch in das afrikanische Land und richtete mahnende Worte des Friedens an die Verantwortungsträger der Politik. Kurz darauf zog der hohe Gast weiter und mit ihm die Kameras und die Aufmerksamkeit. Was wissen Sie über den Südsudan? Dass er seit seiner Gründung 2011 das jüngste Land der Welt ist, aber leider auch eines der ärmsten? Oder dass Dreiviertel der Bevölkerung Christen sind? In den letzten 40 Jahren gab es rund 8 Jahre Frieden. Bis 2018 war das Land im Bürgerkriegszustand, doch auch seit dem wackeligen Friedensabkommen ist die Lage der Bevölkerung katastrophal. Die Menschen hungern, die Regierung ist schwach und immer wieder kommt es zu Kämpfen mit Milizen.

Coworkers engagiert sich in diesem herausfordernden Land durch enge Partnerschaft mit christlichen Organisationen und Kirchen vor Ort. Derzeit sind vor Ort Fachkräfte tätitg und Coworkers unterstützt unter anderem Projekte in den Bereichen Gemeindestärkung, Bibelübersetzung, Bildung, Kleingewerbeförderung und humanitäre Hilfe. Über 70% der Bevölkerung sind auf humanitäre Hilfe angewiesen.

Nach dem Papstbesuch befand sich für 10 Tage eine andere Delegation im Südsudan. Tobias Köhler, Leiter von Coworkers Projekte, mit Annika Klein, der Projektmanagerin für Ostafrika, sowie Uwe Heimowski. Uwe Heimowski ist Beauftragter der Deutschen Evangelischen Allianz beim Deutschen Bundestag und der Bundesregierung. Er konnte durch die Reise einen Einblick in die Lage der Christen im Südsudan bekommen. Lesen Sie mehr über seine Erlebnisse in diesem IDEA Beitrag.

Eine erste Station der vollgepackten Reise war der Besuch bei Bischof Kongi. Er leitet eine kirchliche Hilfsorganisation und erlebt das Leid der Bevölkerung hautnah, vor allem in Flüchtlingslagern im Südsudan und in Norduganda. Am 15. Februar besuchten sie das Emmanuel Christian College in Goli, Bezirk Yei. Tobias Köhler berichtet in einem Video von der aktuellen Situation im Südsudan und von vielen bewegenden Begegnungen am College, wo im Jahr 2018 bei einem schrecklichen Angriff 10 Menschen gestorben sind.

Hier kommen Sie zum Video

Wieder angekommen in Stuttgart, gibt Tobias Köhler einen Einblick in die Dienstreise: "Ich nehme viele Eindrücke mit und habe viel gelernt. Ich habe Menschen getroffen, die bereit sind, ihr Leben für ihre Mitmenschen zu riskieren, Menschen die große Zukunftshoffnung haben inmitten von bitterer Armut und Terror, Menschen mit Leidenschaft und einem festen Glauben an Jesus".

Annika Klein, Projektmanagerin Ostafrika & südliches Afrika, fasst ihre Erlebnisse zusammen: „Wir haben viele Menschen getroffen, die persönlich oder in ihrem unmittelbaren Umfeld großes Leid erlebt haben. Diese persönlichen Zeugnisse haben mich sehr bewegt. Wir sind dankbar, dass wir mit unseren Geschwistern im Südsudan durch Gebet verbunden sind und mit unserer Arbeit einen Beitrag dazu leisten können, dass den Menschen praktisch geholfen wird und sie geistlich gestärkt werden. Von ihrem Gottvertrauen und ihrer Zuversicht trotz der katastrophalen humanitären und wirtschaftlichen Lage im Südsudan können wir in Europa viel lernen.“

Coworkers unterstützt aktuell verschiedene Projekte im Südsudan, unter anderem:

Den Druck und die Verteilung der Bibeln auf Juba-Arabisch

Coworkes sendet Fachkräfte in das Land, unter anderem:

Simon als IT-Manager

Was können Sie tun?
Für unsere Geschwister und die Menschen im Südsudan beten. Und wenn Sie möchten, auch etwas für die Arbeit von Coworkers spenden.